Wie unser Partnerdorf Cerisy-la-forêt die Corona-Zeit erlebt
Schweren Herzens haben wir gemeinsam mit den Franzosen entschieden, dass wir ihren Besuch auf Grund der Corona-Pandemie auf das nächste Jahr verschieben werden.
Anne Marie, die Präsidentin des französischen Partnerschaftskomitees, schildert uns, wie das normannische Dorf diese außergewöhnliche Zeit erlebt und mit welchen strengeren Einschränkungen sie dort zurzeit leben müssen. So ist ganz Frankreich bereits seit dem 11. März aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Die verhängte Ausgangssperre (le confinement) soll vorerst bis zum 11. Mai andauern. Dann sind Lockerungen, wie z.B. Schulöffnungen, möglich. Aber auch eine Maskenpflicht an öffentlichen Orten geht überall in Frankreich mit den Lockerungen einher.
Die Franzosen dürfen zurzeit nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Jedes Mal ist zudem ein Formular auszufüllen, auf dem man den Grund, sein Ziel und die Uhrzeit angibt. Gewährleistet werden muss z.B. bei einem Spaziergang, dass man nur eine Stunde unterwegs ist und sich nicht weiter als einen Kilometer von zu Hause entfernt. Es ist sehr gut möglich, dass die Franzosen kontrolliert werden und dieses Dokument vorgezeigt werden muss.
Insgesamt gibt es insbesondere in der Normandie und dem Département „La Manche“ wenig Infizierte, was wahrscheinlich auf die eher ländliche Gegend zurückzuführen ist, die nicht so stark bewohnt ist. Anders sieht es daher leider in der Pariser Region oder im Osten Frankreichs aus. Dort sind viele Franzosen an Corona und Covid-19 erkrankt.
Es scheint darüber hinaus, als hielten sich die Franzosen in Cerisy sehr gewissenhaft an die Ausgangsbeschränkungen. Zu ihrem großen Vorteil haben sie alle einen großen eigenen Garten, in dem sie das Frühlingswetter ausgiebig genießen können und auch der angrenzende Wald des Dorfes lädt zu Spaziergängen ein, ohne dass man die Distanz von einem Kilometer überschreiten müsste. Auch die Geschäfte in Cerisy sind bis auf die Apotheke und die Lebensmittelgeschäfte nachmittags geschlossen.
Verfasserin: Judith Gees