Pack mit an! Für dich. Für uns alle!

Was wäre unser Dorf ohne die Ehrenamtler/ innen?

Der Internationale Tag des Ehrenamtes ist ein jährlich am 5. Dezember abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wurde 1985 von der UN beschlossen.

Das Ehrenamt kann Einiges! Es unterstützt Mitmenschen im Alltag, gibt mir aber auch Gelegenheit, neue Tätigkeiten auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und Menschen kennenzulernen.

Dieses zeigt sich auch bei uns in Scharmede bei den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten u.a. in den Vereinen.

Wie belebend ihre Aktivitäten für die Dorfgemeinschaft sind, haben wir auch in den Zeiten der Corona Pandemie erlebt, die unserem Miteinander strenge Grenzen auferlegte und dann mit viel Kreativität doch einiges möglich war!

Ein weiteres Beispiel für ehrenamtliche Aktivitäten ist die Unterstützung von Migrantenfamilien.

Seit 2015 weist uns die Stadt Salzkotten Migranten zu, die vor allem aus einem anderen Kulturkreis geflüchtet sind und ohne deutsche Sprachkenntnisse sich mit der Alltagsgestaltung und der Bürokratie bei uns zurechtfinden müssen.

Zahlreiche Frauen und Männer aus unserem Dorf kümmern sich seitdem um das Einleben und Wohlergehen, bieten ehrenamtliche Sprachkurse an, machen Behördengänge, sind Begleitung zum Arzt, organisieren Begegnung und Freizeitgestaltung, übernehmen Patenschaften, schenken Möbel und Wäsche und mehr. Lassen wir einige beispielhaft zu Wort kommen:

Hallo Felicitas: „Welche persönlichen Stärken kannst du im Ehrenamt einbringen?“

Meine persönliche Stärke ist sicher der Deutschunterricht und auch die Hilfe bei den Ämtern. Das Organisieren von Dingen des täglichen Bedarfs wie Kleidung, Spielsachen, Fahrräder etc. gehört auch dazu. Ich bin auch bei der Suche nach einer Wohnung, Kitaplätzen und Schulanmeldungen behilflich. Es ist eine Rundumhilfe, um in Deutschland klarzukommen. Besonders schön ist es für mich zu erleben, dass es bei uns viele spendenfreudige Menschen gibt.

 

Hallo Konrad: „Was ist deine besondere Erfahrung bei der Begleitung von Geflüchteten?“

Als Mann bin ich sehr gern Ansprechpartner für geflüchtete Männer. Sie haben als Familienoberhaupt die Verantwortung für ihre Frau und die Kinder. Das sind oft rechtliche Fragen zum Aufenthalt bei uns, so dass ich sie zur Anwältin nach Paderborn fahre und sie dort sprachlich begleite.

Das Kennenlernen unserer Kultur, das Entdecken von Gemeinsamkeiten, ist mir auch wichtig für die Integration. Ich erinnere mich, dass ich mit zwei Männern nach Paderborn zum Freitagsgebet in die Moschee gegangen bin, das war für mich eine ganz neue Erfahrung.

Anschließend habe ich sie zu einer Messe in unsere katholische Kirche eingeladen. Das Fazit war: Die Geistlichen richten in beiden religiösen Kulturen in ihren Unterweisungen den Blick auf ein gutes und friedliches Miteinander.

Eine besondere Herausforderung ist die Suche nach einer beruflichen Tätigkeit. Auch wenn aus dem Herkunftsland besondere Qualifikationen mitgebracht werden, fehlt ihnen hier die Anerkennung.

So wird aus einer Lehrerin z.B. bei uns eine Kindergartenhelferin, die zunächst noch eine Ausbildung durchlaufen muss. Beruflich Fuß zu fassen, ist eine der ganz großen Herausforderungen für Migranten. Es ist aber ihr großer Wunsch, zum Unterhalt der Familie selbst beizutragen.

Hallo Elisabeth: „Was ist dein besonderes Erlebnis in der Begleitung einer Migrantenfamilie?“

„Für mich war dass Schönste immer diese ECHTE Dankbarkeit, wenn ich zu Besuch kam, wenn ich ihnen in der Schule oder bei Amts- und Arztbesuchen helfen konnte – einfach immer für sie da war. Mit Englisch, Händen, Füßen und vor allem Augen haben wir uns immer mitteilen können. Ein wunderschönes Gefühl für mich, wenigstens ein ganz kleines Stück Hilfe in ihrer schweren Zeit geben zu können.“

In Deutschland engagieren sich 31 Millionen Menschen freiwillig. Indem ich Verantwortung für andere übernehme, trage ich zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, dann kann soziale Integration gelingen.

Als Ortsvorsteherin sage ich DANKE für das vorbildliche Engagement, denn den Ehrenamtlern / innen gebührt unser Respekt!